Von der Inflation zur Hyperinflation

 Keine Währung der Welt besteht ewig. Sämtliche Geldformen, die es je gegeben hat, sind nach einer längeren oder kürzeren Zeitspanne wieder verschwunden. Auf dem Weg bis zu ihrem Verschwinden haben die meisten davon eine schleichende Entwertung, also einen Verlust an Kaufkraft, erfahren. Bei manchen beschleunigte sich dieser Entwertungsprozess immer mehr und schritt solange fort, bis Geldscheine und Münzen fast gar keinen Wert mehr hatten.

Beispiele für solch eine Hyperinflation sind die deutsche Hyperinflation von 1919 bis 1923, Griechenland 1943-1944 und Ungarn 1945-1946. Am Ende jeder Hyperinflation steht zwangsläufig eine Währungsreform, also ein Neuanfang in einer neuen Währung. Dies stellt in der Regel eine Enteignung der Bürger dar. Zumindest gilt das für den Anteil ihres Vermögens, das sie in dieser Währung halten. Sachwerte bleiben davon verschont.

Staatsanleihen als Inflationsauslöser

In den meisten Fällen wird eine starke Inflation durch eine hohe Verschuldung des betreffenden Staates ausgelöst. Staatsanleihen lassen sich leichter zurückzahlen, wenn der reale Wert der Anleihe geringer wird. Den Nachteil trägt dann der jeweilige Investor.

Geldmenge und Geldentwertung

Auch das massive Einbringen von Geldmengen in den Umlauf befeuert die Inflation in direkter Art und Weise. Meist geschieht dies, um in Krisen die Wirtschaft zu stützen. Man spricht von Helikoptergeld, in Anlehnung an ein Gedankenexperiment, das Milton Friedman 1969 anstellte. Die willkürliche Vermehrung der Geldmenge ist nur bei Fiatgeld möglich, also bei Währungen, die nicht in irgendeiner Weise durch echte Werte gedeckt sind. Der Dollar beispielsweise war stets durch eine gleichermaßen große Menge Gold gedeckt, bis der amerikanische Präsident Richard Nixon am 15. August 1971 die Golddeckung aufhob. Seitdem kann die amerikanische Zentralbank soviel Geld drucken, wie es ihr beliebt. Und je mehr Fiat-Money existiert, desto geringer wird selbstverständlich die Kaufkraft der einzelnen Währungseinheit.

Inflation und Zinsniveau

Das wichtigste Instrument, um auch bei steigender Geldmenge die Inflation in verträglichem Maß zu halten, ist die zinspolitik der jeweiligen Zentralbanken. Für den Euro ist das die EZB, die Europäische Zentralbank mit ihrer aktuellen Chefin Lagarde. Über den von ihr ausgegebenen Leitzins wird das Zinsniveau in den Statten, die den Euro als Währung haben, gesteuert. Niedrige Zinsen haben den Charme, dass hochverschuldete Staaten nicht an den Zinsen, die sie für ihre Staatsschulden zahlen müssen, zugrunde gehen. Gleichzeitig befeuern niedrige Zinsen jedoch die Inflation. Die EZB kann die Euro-Inflation in gewissem Umfang dämpfen, indem sie den Leitzins erhöht. Aufgabe der EZB ist nun, einen Kompromiss zu finden zwischen der Belastung durch Staatsschulden und einer hohen Inflation zu finden. Was zum Teil eine unlösbare Aufgabe darstellt.

Schutz vor Inflation durch echte Werte

Während eine starken Inflation oder Hyperinflation sollte man einen möglichst geringen Teil seines Vermögen in Geldwerten besitzen, sprich Bargeld, Kontoguthaben, Aktien, Lebensversicherungen festverzinslichen Papieren usw. am bestn kommt man durch eine solche Währungskrise oder schlimmstenfalls Währungsreform, wenn man sein Kapital rechtzeitig in Sachwerte tauscht. Sehr vorteilhaft sind hierbei Grundstücke. Mietobjekte hingegen sind in Zeiten starker Geldentwertung nicht attraktiv, denn die Miete wird wiederum in Währung gezahlt, und häufig können Mieter in Krisenzeiten ohnehin keine Miete mehr zahlen. Die uneingeschränkt beste Möglichkeit, sich vor Inflation zu schützen, bieten Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin oder Palladium. Sie haben in der Geschichte der Menschheit NIE ihren Wert vollkommen verloren.

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